Marlies Deblitz

Wohnort: 41564 Kaarst b. Düsseldorf
Geburtstag: Jahrgang: 1943
Vorlesepate/in seit: 2005

Ich lese für:

  • Kinder im Alter von 2 ½ J. bis 6 J. seit 2005 alle 14 Tage in zwei Städtischen Kindertagesstätten in Düsseldorf.
  • Die Kinder sind jeweils dem Alter entsprechend in Zuhörergruppen aufgeteilt.
  • Den ganz kleinen Zuhörern zeige ich Bücher mit großen Bildern und lese wenig Text. Meistens sind es Tiergeschichten. Die Kinder schauen dann teilweise auf meinen Mund und sprechen den Tiernamen nach. Hin und wieder „verunglückt“ dann auch mal eine Tierbezeichnung.
  • Im Kinder-Lesezelt auf dem jährlich stattfindenden „Bücherbummel auf der Kö“ in Düsseldorf.
  • In Buchhandlungen weihnachtliche Geschichten zur Adventszeit.

Diese Person oder das Ereignis hat mich zur „Leseratte“ gemacht:

  • Seit meiner Kindheit liebe ich die Bücher und habe mich zur Leseratte entwickelt.
  • Von den Erwachsenen wurde ich dabei durch viele Büchergeschenke unterstützt.
  • Schon in der Schule mußte ich in der Handarbeitsstunde oder zu besonderen Anlässen vorlesen.

In einer Fernsehdokumentation habe ich von der Vorlesepaten-Aktion der Stiftung Lesen, sowie aus einer Düsseldorfer Zeitung von der gegründeten Initiative „Düsseldorf liest vor“, erfahren.
Diese Düsseldorfer Initiative wird geleitet von Dr. Hella Theill  zusammen mit Dr. Susanne Schwabach-Albrecht.
Sofort war und bin ich noch mit Begeisterung von diesen Projekten angetan, denn so kann ich meine Liebe zu den Büchern weitergeben.


Mein schönstes Vorleseerlebnis:

Jeder Vorlesetag ist für mich ein schönes Vorleseerlebnis.

So bekam ich bereits in einer KiTa einen Heiratsantrag eines vierjährigen Stammhörers, welcher jedoch nicht zur Vollstreckung kam: „Als ich nach vierzehn Tagen wieder in die Kita kam, heiratete er gerade zwei kleine Mädchen aus seiner Gruppe.“ Er wünschte sich von diesen insgesamt 12 Kinder: von der
einen Geheirateten: 6 Jungen, von der anderen: 6 Mädchen. (Da konnte ich zum Glück nicht mithalten und war „aus dem Rennen“).

Oder:
Ein 4-jähriger Junge war während des Vorlesens „in Nöten“ und schämte sich ein wenig: „Frau Deblitz, ich muß mal Pipi“. Als ich ihm daraufhin den Vorschlag machte: „Geh‘ du zur Toilette“ und ihm leise zuflüsternd: „Das Händewaschen nicht vergessen! und ich mache eine kleine Pause; wenn du wiederkommst, lese ich weiter“.
Alsbald kam er wieder zurück, sagte mir: „Frau Deblitz, ich hab‘ nicht Pipi gemacht, aber meine Hände habe ich gewaschen!“

Oder:
Für mich ein ganz persönliches Bonbon:

Ein 5-jähriges Mädchen, still, zurückhaltend, liebenswürdig, wollte mir immer noch weiter zuhören.
Wenn wir dann noch eine kleine Weile alleine zusammen wären, rückte sie ganz nahe heran, wurde recht gesprächig und sagte: „Frau Deblitz, ich möchte einmal so lesen können wie du“. Sie bat mich dann, noch eine Geschichte mit mir zusammen lesen zu dürfen. Dies‘ haben wir natürlich getan.
Bevor sie eingeschult wurde, konnte sie  l e s e n !
Ihre Eltern haben es durch 14-tägiges Ausleihen von jeweils 6 Kinderbüchern in der städtischen  Bücherei sehr unterstützt.


Eine typische Vorlesestunde läuft bei mir so ab:

Nach einem herzlichen „Hallo“ müssen erst die Wackelzähne, der Glitzerhaarreifen, das Batman-T-Shirt und so manches begutachtet werden.
Dann erfolgt in ‚Abstimmung‘:Was zuerst: Piratengeschichten, auf jeden Fall „gefährliche“ Geschichten, oder Geschichten von Prinzessinnen mit viel Glitzer.

Mein liebstes Vorlesebuch:
„Der kultivierte Wolf“    (Becky Bloom -, Pascal Bilt, Lappan Verlag GmbH)
- Der Wolf beschließt auch lesen zu lernen -. (Ist er eigentlich   n u r   böse?)


Mein Lieblingsbuch:
z.Zt.: „Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor“
           Martin Baltscheit: Berlin: Bloombury 2010, 40 Seiten, € 13,90; ab: 4 J., Bilderbuch

Der Deutschunterricht war für mich:
Immer wieder schön, da mich das Lesen zu neuer Lektüre hinführte.


Dafür würde ich mich auch engagieren:
Als ehrenamtliche Lesepartnerin/Mentorin einem Kind in einer Grundschule, 2. bis 4. Klasse, Lesehilfe 1x wöchentlich in der Schule zu geben, damit es Freude an der deutschen Sprache findet, seine Fertigkeiten im Sprechen, Lesen und Schreiben verbessert, mehr Verständigungs- und Gesprächsbereitschaft entwickeln kann.
h i e r :  KAARSTER LESEPARTNER:
     Eine Initiative der Aktion Volkshochschule e.V. VHS Kaarst-Korschenbroich

Diesen Tipp gebe ich meinen neuen Vorlesekollegen/innen:
Den Kindern, wenn sie mögen, durch kontinuierliches Vorlesen die Liebe zu den Büchern, zum späteren Lesen, somit zur Literatur, zu vermitteln.

G e d u l d : Unterbrechungen gehören nun mal auch zum Vorlesen; die Kinder stellen vielleicht Fragen, wollen noch schnell etwas berichten usw.
Natürlich muß man darauf achten, alsbald wieder zum weiteren Vorlesen zurückzukehren.
Die Konzentration der Kinder sollte man dabei berücksichtigen und nicht allzusehr strapazieren. Darum ist eine altersgerechte Gruppenzusammenstellung angebracht und sie wird durch das Vorlesen und Zuhören ein wenig trainiert.


Und noch etwas sehr Wichtiges:
Ich danke  ‚meinen‘  beiden Kitas in Düsseldorf für ihre wundervolle Unterstützung, meine Liebe zu den Büchern weitergeben zu dürfen.