Vorleseaktion bei IKEA
Zwei kurze Berichte unserer Vorlesepaten Wolfgang Krumnacker und Herbert Wirtz
Vorlesepate Wolfgang Krumnacker
www.krumnacker.info
Nachdem ich, von „meinen“ Kindern im St. Raphael „Krumi“ genannt, die Nachricht bekam, drei Tage bei Ikea Kaarst vorzulesen, war es mit meiner Nachtruhe vorbei.
Nachts fing ich an in Gedanken vorzulesen. In der siebten Nacht des Lesens schoss mir plötzlich ein anderer Gedanke durch den Kopf. In welchem Outfit sollte ich bei Ikea lesen???
Sollte ich mir eine Fachberatung bei einem renommierten Herrenausstatter in London angedeihen lassen? Was war mit meinen Haaren? Sollte ich bei dem Promifriseur Strerath in Meerbusch meine restlichen verbliebenen Haare einer Volumenbehandlung unterziehen?
Ein Gespräch mit meiner Frau zu diesen Themen war kurz und bündig.
Geh doch einfach so wie du bist!!!
Auch keine schlechte Idee und vor allen Dingen weniger Stress dachte ich.
Aber was war mit der Couch auf die ich mich bei Ikea beim Vorlesen setzen sollte?
Entsprach ihr Design meinen Körperkonturen? Ertrug sie mein Gewicht? Passte die Farbe zu meinem Teint?
Am nächsten Morgen stand ich eine halbe Stunde vor Geschäftsöffnung am Eingang der Ikea-Filiale Kaarst und wartete ganz aufgeregt auf Einlass.
Danach meldete ich mich bei Herrn Schneider und ließ mir die Örtlichkeiten und vor allen Dingen „ Die Couch“ zeigen.
Dann machte ich Herrn Schneider klar, dass ich in den nächsten 14 Tagen täglich zur „Sitzprobe“ kommen würde. Es gäbe ja so viele Körperhaltungen, die ich alle ausprobieren müsste, um für den ersten Vorlesetag am 13. Februar 2012 um 15.00 Uhr gut vorbereitet zu sein. Dass ich an drei Tagen bei der Sitzprobe eingeschlafen bin und abends um 22.00 Uhr vom Personal geweckt werden musste, sei hier nur am Rande erwähnt.
Dann kam der 13. Februar und alles war so schön wie immer, wenn wir Kindern etwas vorlesen dürfen. Einige mussten zwar „angelockt“ werden mit dem Hinweis, nach dem Lesen gäbe es noch eine Überraschung und außerdem würde ich dann noch zaubern.
Aber wenn sie dann auf der Couch neben mir saßen, hörten sie gespannt was Mama Muh neues angestellt hat.
Bei dem anschließenden Zaubern standen dann auch die Eltern mit großen Augen dabei und alle, Kinder und Eltern, hatten ein hoffentlich schönes Erlebnis.
Am Donnerstag blieben zwei Damen ohne Kinder stehen, hörten zu und fragten dann, ob ich nochmal vorlesen würde. Auf meine Antwort, dass ich am Freitag wieder da wäre sagten sie „dann schicken wir die Omas mit unseren Kindern Freitag hier hin“.
Am Freitag stand eine Oma mit ihrer Enkelin Katja punkt 15.00 Uhr vor meiner Couch!
Für mich war die Vorleseaktion ein tolles Erlebnis und ich bewerbe mich schon jetzt für weitere Aktionen.
Bitte nur rechtzeitig Bescheid geben wegen den Vorbereitungen, Herrenausstatter, Friseur, Couchsitzproben usw………….
Vorlesepate Herbert Wirtz
Ich habe letzte Woche Donnerstag, Freitag und Samstag Kindern während ihres IKEA-Besuches in Düsseldorf vor gelesen.
Es war aus meiner Sicht insgesamt eine erfolgreiche Aktion.
Ich wurde von den IKEA-Mitarbeitern sehr freundlich empfangen und begleitet. Die von IKEA zur Verfügung gestellten Bücher habe ich bis auf „Mama Muh“ nicht vorgelesen, da sie nicht so passend waren. Ich habe den Kindern aus den mit gebrachten Büchern „Wie Findus zu Pettersson kam“, „Zilly und ihr Zauberstab“, „Sind wir Freunde Rötte?“, „Der Regenbogenfisch hat keine Angst mehr“, und den Hühnerkrimi „Gesucht: Eierdieb“ vor gelesen.
Am Donnerstag hatte ich im Laufe der 2 Stunden 14 Kinder und am Freitag 12 Kinder zu Gast auf der Lesecouch im Restaurantbereich. Die neugierigen Kinder (von 4 bis 7 Jahren) habe ich alle angesprochen. Sie waren alle sehr lieb und haben gut zugehört. Einmal saßen insgesamt fünf Kinder auf der Couch und es war ein guter Blickfang für die vorbeigehenden Kunden. Mit einigen Müttern, aber auch Vätern konnte ich anregende Gespräche führen. Ich wurde von zwei Frauen in meinem Alter beobachtet und in einem Pläuschchen stellte sicher später heraus, dass auch sie Vorlesepaten in Solingen waren. Wir hatten viel Spaß! Ich war ganz begeistert von diesen zwei Tagen.
Am Samstag „platzte IKEA aus allen Nähten“, es war ein riesiger Kundenbetrieb. Ich hatte den Eindruck, das an diesem Tage auch eine andere Käuferschicht anwesend war. So konnte ich auch nur einem Kind etwas vorlesen, obwohl ich mich sehr bemüht habe weitere zu erreichen. Aber die Angehörigen und die Kinder hatten kein Interesse. Ich habe das aber gelassen hin genommen und einfach die Vorleseaktion vorzeitiger beendet.
Den „Vorlesebereich“ (er bestand ja nur aus einem Infoständer, Schränkchen und einer schwarzen Ledercouch) könnte man bei einer Wiederholung der Aktion etwas verbessern.